blog.dpsg.de

#friedenslicht

Erschienen am 28. November 2020 in Friedenslicht

Daniela Overkamp

 

Sei ein Licht in dunklen Zeiten

Stell dir vor, du stehst in der Geburtsgrotte in Bethlehem. Ein Licht brennt …

Eine Kerze wird an diesem Licht entzündet und macht sich auf den Weg. Auf den Weg um die Welt …

Diese Kerze gibt es – und seit fast 35 Jahren macht sie sich Jahr für Jahr auf den Weg.

Die Advents- und Weihnachtszeit könnte für uns ziemlich dunkel und trostlos sein. Die Tage sind kurz; manch einer verlässt noch in der Dunkelheit das Haus und kommt erst wieder zurück, wenn es längst wieder Nacht geworden ist. Draußen kann es kalt, nass und ungemütlich werden. Die Natur hält Winterschlaf.

Licht verleiht dieser Zeit Wärme und Magie. Und dieses Jahr freuen wir uns auch alle noch mehr über das berühmte Licht am Horizont. Schließlich war 2020 für uns alle nicht so einfach. Auf vieles mussten wir verzichten, was uns sonst viel Freude und Spaß gemacht hätte. Wir alle vermissen Freunde und Freundinnen, die wir nicht mehr so oft sehen können. Wir haben das Sommerlager vermisst und mussten viele Monate ohne die wöchentlichen Gruppenstunden auskommen.

Auch im Dezember müssen wir wieder auf viel verzichten. Dieses Jahr werden wir bei den Pfadfindern keine Plätzchen backen, keine Schoko-Crossies zaubern und nicht wichteln. Es gibt keinen Nikolausmarkt und keine Piepkuchen. Und es gibt auch keinen Ausflug nach Münster, um das Friedenslicht nach Steinfurt zu holen. Keine große Aussendungsfeier im Dom mit 1.500 Pfadfindern, Band und Live-Feuershow wie im letzten Jahr.

Aber das Friedenslicht kommt trotzdem! Nach dem dritten Advent steht es in unserer Kirche! Wir würden uns freuen, wenn ihr das Friedenslicht dort abholt und an eure Familien, Freunde und Nachbarn weitergebt.

Wir denken an euch und freuen uns auf neue Abenteuer im neuen Jahr. Habt eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und bleibt gesund!

Über das Friedenslicht

Seit 1986 bringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem jedes Jahr mit dem Flugzeug aus Israel nach Europa. Von Wien aus wird es in alle deutschen Bistümer verteilt. Dann wird es weiter in die einzelnen Gemeinden gebracht. Bis Heiligabend erreicht das Friedenslicht unzählige Kirchen, Haushalte, Krankenhäuser, Altenheime und Institutionen und lässt die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes für uns sichtbar werden. Das Motto der Friedenslichtaktion 2020 lautet „Frieden überwindet Grenzen“.

Informationen findet ihr auch unter www.friedenslicht.de

Frieden überwindet Grenzen

Überall erleben wir Grenzen: zwischen Ländern, zwischen Menschen, zwischen Religionen und zwischen Ideologien. Je fester und stärker diese Grenzen ausgeprägt sind, desto schwieriger ist es oft, diese Grenzen zu überwinden.

Dafür braucht es Mut, Stärke und Zielstrebigkeit sowie die Bereitschaft, offen auf andere zuzugehen, die eigene Meinung und die eigenen Bedürfnisse zurückstellen zu können und Kompromisse zu schließen. All das sind Kennzeichen friedlichen Zusammenlebens. Wer sich dafür einsetzt, hält gleichzeitig den Wunsch nach Frieden lebendig und arbeitet aktiv an der Überwindung jeglicher Grenzen.

Jedes Jahr machen wir uns gemeinsam mit vielen Menschen verschiedener Nationen auf den Weg, um das Friedenslicht aus Bethlehem zu uns nach Hause zu holen. Dabei überwindet es einen über 3.000 Kilometer langen Weg über viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander.

Gerade in diesem Jahr spüren wir, wie es ist, wenn sich Grenzen bilden, wenn Grenzen sogar geschlossen werden und wir in unserer Freiheit eingegrenzt werden. Das Coronavirus hat uns aufgezeigt, wie zerbrechlich unser gesellschaftliches Zusammenleben ist, aber auch wie wichtig Kreativität, besonnenes Handeln und Zuversicht sind.

Deshalb wollen wir uns gerade jetzt auch wieder dafür stark machen, dass das Friedenslicht seinen Weg in unsere Häuser und Herzen findet.

Wir ermutigen gerade in diesem Jahr alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder und alle Menschen guten Willens, das Friedenslicht aus Bethlehem als Zeichen des Friedens zu verteilen und allen Menschen den Zugang zu ermöglichen.

Nur gemeinsam können Grenzen überwunden werden. Dazu möchten wir „alle Menschen guten Willens“ mit dem diesjährigen Motto aufrufen. Schon Mahatma Gandhi war sich bewusst: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“

Comments are closed.